Die Kampagne zeigt, welche Folgen Hasskommentare haben können© Deutsche Telekom
„Gegen Hass im Netz - Wir entscheiden!” – mit dieser Botschaft setzt die Telekom ihre langjährige Initiative “Gegen Hass im Netz” fort. Zum internationalen Aktionstag für die Betroffenen von Hasskriminalität zeigt das Unternehmen in einem neuen Spot, was bereits ein positiver Kommentar gegen Hass im Netz bewirken kann. Es ist ein eindringlicher Aufruf an die Gesellschaft, aktiv gegen Hassrede vorzugehen. JEDER Kommentar zählt.
Die Einstiegsszene zeigt eine äußerst aufgewühlte junge Frau. Was dann passiert, erfahren die Zuschauer*innen nicht, denn die Geschehnisse werden rückwärts erzählt. Schnell wird deutlich, was der Auslöser für die dramatische Situation ist: Unter einem von der jungen Frau geposteten Video sammeln sich zahlreiche Hasskommentare. Am Ende des Spots blicken die Zuschauenden gemeinsam mit einem jungen Mann auf dessen Handy-Display. Das Video erscheint. Er überlegt, einen Kommentar zu schreiben. Dieser Moment entscheidet über alles: Der Cursor blinkt. Ignorieren oder aktiv werden – wofür wird er sich entscheiden?
„Die Kampagne fordert auf, gegen Hass im Netz aktiv zu werden und sich mit den Betroffenen solidarisch zu zeigen. Denn wir alle können mit unseren Kommentaren, Postings und Likes dagegen antreten – und so einen Unterschied machen”, sagt Dr. Christian Hahn, Leiter Marketing Kommunikation und Media bei der Deutschen Telekom. „Wir wollen die stillen Mitleser*innen im Netz dazu ermutigen, aufzustehen und Haltung zu zeigen. Um ein Vorbild für die schweigende Mehrheit zu sein. Wir machen klar: Jede*r von uns kann die Geschichte neu schreiben, kann positiv Einfluss nehmen und die Zukunft ändern. Wir entscheiden!“
Laut einer aktuellen Forsa-Studie liegt der Anteil der User*innen, denen Hatespeech im Internet begegnet ist, mit 76 Prozent auf konstant hohem Niveau. Aber nur jede*r Vierte hat schon einmal kritisch auf einen Hasskommentar geantwortet, also aktiv mit Gegenrede, sogenannter Counterspeech, reagiert. Und obwohl Hatespeech strafbar ist, werden nur die wenigsten Hasskommentare zur Anzeige gebracht. Mehr als 61 Prozent halten es sogar für Zeitverschwendung, sich mit Hass im Netz zu beschäftigen. Die Telekom bringt zum Internationalen Aktionstag für die Betroffenen von Hasskriminalität die Aufmerksamkeit auf dieses Thema. Mit drei einfachen, jedoch effektiven Tipps zeigt sie, wie jede*r von uns digitale Zivilcourage leisten kann.
1. Solidarität mit Betroffenen zeigen
Jemand wird angegriffen oder beleidigt? Greift ein! Steht Betroffenen bei! Hasskommentare sollten als solche benannt werden. Zusätzlich könnt ihr den Betroffenen per Privatnachricht Unterstützung signalisieren.
2. Gegenrede üben
Nehmt Grenzüberschreitungen nicht schweigend hin. Gegenrede ist das Mittel der Wahl. Organisationen wie Telekom-Partner juuuport oder ichbinhier bieten kostenfreie Online-Kurse, um Counterspeech zu erlernen.
3. Verstöße melden
Auf vielen Plattformen lassen sich mit wenigen Klicks Beiträge melden. Wer Zeug*in von Hass im Netz wird, kann sich beispielsweise bei Telekom-Partner Meldestelle Respect! melden. Zudem ist eine Anzeige bei der Polizei möglich – online oder analog. Hierfür am besten Screenshots, Links, Namen und Datum/Uhrzeit speichern. Unsere Partnerorganisationen HateAid und hatefree bieten kostenlose juristische Beratung für Betroffene von Hass im Netz an.
Welche Erfahrungen und Auswirkungen deutsche Internetnutzer*innen mit Hatespeech im Internet erlebt haben, deckt die Untersuchung #Hass im Netz: Der schleichende Angriff auf unsere Demokratie auf: Mehr als die Hälfte der Befragten (54 %) bringt sich aufgrund (drohender) Hasskommentare seltener mit ihrer politischen Meinung in Diskussionen im Netz ein. Dies macht deutlich, wie massiv Hatespeech die freie Meinungsäußerung im Netz einschränkt und gefühlte Mehrheiten verschiebt. Auch gesundheitliche Folgen sind weit verbreitet: Zwei Drittel derer, die Erfahrungen mit Hasskommentaren im Netz machen mussten, berichten von negativen Effekten auf ihre psychische Gesundheit. 33 Prozent der Betroffenen leiden seither unter emotionalen Stresszuständen, für 27 Prozent sind Angst und Unruhe zu Alltagsbegleitern geworden und 19 Prozent haben eine Depression entwickelt. Für 24 Prozent der Betroffenen hat der Hass im Netz Probleme mit dem eigenen Selbstbild zur Folge.
„Für das Zusammenleben in der digitalen Welt brauchen wir einerseits Medienkompetenz. Wir brauchen aber auch Haltung und Werte, um eine demokratische digitale Gesellschaft zu schaffen, an der alle teilhaben können. Mit unserer Initiative Gemeinsam #GegenHassImNetz sensibilisieren und befähigen wir die Menschen, im Netz demokratische Grundwerte zu leben und mutig zu verteidigen”, sagt Marike Mehlmann-Tripp, Cluster Lead Social Engagement, Group Corporate Responsibility.
Gemeinsam mit Opferschutzorganisationen und Vereinen, die im Bereich psychische Gesundheit aktiv sind, engagiert sich die Telekom seit Jahren gegen Hass im Netz. So klärt unter anderem Freunde fürs Leben e.V. Jugendliche und junge Erwachsene über die Themen seelische Gesundheit, Depression und Suizid auf, damit Angehörige die Signale erkennen und helfen können. Auch HateAid, Ichbinhier, Feelee und die Nummer gegen Kummer sind starke Partner, die sich mit den psychischen Auswirkungen von Hatespeech beschäftigen und Hilfsangebote schaffen.
Der Spot wird ab dem 21. Juli auf den Social-Media-Kanälen der Telekom zu sehen sein. Im TV, auf YouTube, Social Media und in Radio- und Podcastumfeldern startet die Kampagne am 22.Juli, ebenso wird sie in Kinos ausgespielt.