Foto: Erster Twitch-Stream in der Telekom Zentrale in Bonn | Copyright: Nico Minich / esports player foundation
Die Community des Videospiels FIFA wird von vielen Gamer*innen und Außenstehenden als toxisch wahrgenommen. Zusammen mit Deutschlands bekanntesten FIFA Esportler*innen, Content Creator*innen und der Community entwickeln die Deutsche Telekom und die esport player foundation aktuell den FIFA Fairplay Guide. In dem Verhaltenskodex sollen Standards für Fairness und Sportsgeist in Deutschlands meistgespieltem PC- und Konsolenspiel festgelegt werden.
Ziel ist, das Bewusstsein für einen respektvollen Umgang im Gaming und Esports zu schärfen. Gleichzeitig möchten die Initiatoren zu einem positiven FIFA-Spielerlebnis für alle Spielenden beitragen – frei von toxischem und unfairem Verhalten. Der FIFA Fairplay Guide entsteht im Rahmen der „Gegen Hass im Netz“-Initative und ist der erste spielbezogene Verhaltenskodex, der nicht von einem Publisher veröffentlicht wird.
In insgesamt drei öffentlichen Streams diskutieren Deutschlands bekannteste FIFA Esportler*innen und Content Creator*innen gemeinsam mit der Community über Ziele und Regeln für den Verhaltensguide. Die Community wird dabei aktiv mit einbezogen. Sie hat die Möglichkeit, an Live-Umfragen im Stream teilzunehmen sowie über die FIFA Fairplay Guide Website abzustimmen. Erste Vorschläge für den Guide wurden in den ersten beiden Streams bereits erarbeitet.
Mit dabei waren neben dem amtierenden FIFA-Esport-Weltmeister Umut Gültekin auch Tim Latka, Ebru, NikLugi sowie Faro, Timox, Minusmacher31 und Furkyplayz. Gemeinsam mit den Initiatoren senden sie einen klaren Appell an alle FIFA-Spieler*innen, sich an der Entwicklung und an der Einhaltung des FIFA Fairplay Guides zu beteiligen.
Welche Punkte sind der Community besonders wichtig? Welche ingame spezifischen Tipps und Empfehlungen haben Esport-Profis? Im dritten und letzten #FIFAFairplay-Stream am 19. April aus dem Rhein-Energie-Stadion Köln ziehen die Initiatoren ein Fazit. Moderiert von Melek "m3lly" Balgün besprechen u.a. Tim Latka und Tim "TheStrxngeR" Katnawatos vom 1.FC Köln sowie weitere FIFA Esportler*innen und Content Creator*innen die Ergebnisse der Abstimmung. Sie zeigen Handlungsoptionen auf. Der Stream läuft für alle Interessierten auf Twitch. Den finalen FIFA Fairplay Guide kann im Anschluss jede*r digital unterzeichnen und somit die Unterstützung und das eigene Commitment zum Guide ausdrücken.
Die Deutsche Telekom engagiert sich für mehr Fairness und Sportsgeist im Rahmen ihrer „Gegen Hass im Netz“-Initiative. Marike Mehlmann-Tripp, Cluster Lead Social Engagement, Group Corporate Responsibility, bei der Telekomsagt: „Wir leben Verantwortung, vor allem dort, wo wir als Deutsche Telekom aktiv sind. Wir stellen digitale Infrastruktur - und genau deshalb engagieren wir uns für digitale Teilhabe. Wir sind lautstark gegen Hass und toxisches Verhalten im Netz- auch in der Gaming-Welt. Wir wollen dazu beitragen, dass die Gaming-Welt ein sicheres und positives Umfeld bietet, in dem Werte wie Respekt und Fairplay verankert sind. Deshalb sensibilisieren wir gemeinsam mit der esports player foundation dafür, online verantwortungsvoll zu handeln und auf andere Rücksicht zu nehmen – auch, aber eben nicht nur im Gaming.“
Gegen Hass im Gaming und für mehr Diversität und Gleichberechtigung im Esport engagieren sich die beiden Partner auch im Rahmen von #EqualEsports. Jörg Adami, Geschäftsführer der ersten globalen Not-for-Profit-Förderinstitution esports player foundation: „Die Gaming-Welt darf keine Plattform für Anfeindungen, Hass, Belästigungen oder Bedrohungen jeglicher Art sein. Betrüger*innen und Spieler*innen, die für eine schlechte Stimmung sorgen, zerstören den Spaß am Spiel. Mit dem #FIFAFairplayGuide setzen wir ein positives Zeichen für die gesamte Branche.“
FIFA-Profi Tim Latka sieht auch Publisher EA in der Pflicht: „Ich hoffe, die Community wird wieder ein bisschen entspannter an die Sache rangehen. Am Ende des Tages spielen wir alle das Spiel, um Spaß zu haben. Auch wenn jeder gewinnen will, sollte es gewisse Grenzen geben. Ich habe häufig das Gefühl, es wird absichtlich mit Kleinigkeiten wie Jubel oder Pausen provoziert. Über die „0:0 Quit“ Thematik wurde bereits viel diskutiert, ich nehme da auch EA in die Pflicht. In einigen Punkten müssen Sie ihren Teil dazu beitragen, um dagegen zu wirken. Beleidigungen sollten sowohl bei Streamern als auch bei Nachrichten stärker sanktioniert werden. Wer sich nicht benehmen kann, ist halt mal ’ne Woche gebannt und nicht vor der Konsole."