“GenAI wird bald in den SERPs (Search Engine Result Page) integriert, um die Suchergebnisse zu organisieren. Welche Auswirkungen das für die SEO haben wird, ist noch unklar.“
So stand es kürzlich im OMR-Newsletter, der sich auf Googles I/O-Konferenz Mitte Mai bezog. Was sich hinter diesem unspektakulär formulierten Satz verbirgt, ist eine Veränderung in der Art und Weise, wie wir Suchergebnisse ausgespielt bekommen. Weg von Linklisten mit Kurzbeschreibungen, hin zu redaktionell aufbereiteten Suchergebnissen. Das hat nicht nur Implikationen für SEO, sondern auch für PR-Profis. Denn hinter der Ankündigung von Google, GenAI in die Suchergebnisse zu integrieren, verbirgt sich eine Botschaft mit erheblichem Disruptionspotenzial. Wer seine Produkte, Dienstleistungen oder Plattforminhalte im Internet anbieten will und dabei auf Suchmaschinen angewiesen ist, muss sich mit der Frage beschäftigen, wie diese diese in Zukunft in den Suchergebnissen (oder besser: im Suchergebnis) auftauchen werden. Vor allem, wenn dies nicht mehr allein über gutes SEO funktioniert.
Ein Blick hinter die Kulissen
Noch ist der Weg der Marken in die Suchergebnisse von GenAI nicht eindeutig, aber hinter den Schlagworten EEAT (Experience, Expertise, Authoritativeness, Trustworthiness) und DAM (Digital Authority Management) verbirgt sich einiges, was darauf schließen lässt: Gute Arbeit wird belohnt: Die der Kunden, weil sie tolle Produkte haben und die der Agenturen, weil sie tolle Berichterstattung in validen Kanälen platzieren können. Das Schöne daran ist, dass sich Pressearbeit vermutlich direkter als bisher in Verkaufszahlen niederschlagen könnte.
Was wir konkret zu suchmaschinenrelevanter Digital PR beitragen können
Als Kommunikatoren müssen wir uns mit den Google Rater Quality Guidelines vertraut machen und unser Media Tiering auf die Zukunft ausrichten. Wenn unsere Ziele direkt vertriebsunterstützend sein sollen, führt kein Weg an fokussierten Verteilern vorbei. Wir müssen Marken digital stärken und als Experten positionieren. Also Studien streuen, Datenstories platzieren und Insider zu Wort kommen lassen. Das ist nicht neu, verschafft diesem Handwerkszeug aber eine neue Bedeutung. Deshalb sind gerade die PR-Agenturen in der Pole Position, die diese Tools auf digitalen Kanäle übertragen können. Wenn die Neuausrichtung der Verteiler gelungen ist und das "Expert Storytelling" funktioniert, sollten wir uns um das Reputation Management kümmern. Marken müssen sich noch direkter an zielgruppen- und produktrelevanten Diskussionen beteiligen und aktiv Stellung zu kritischen Berichten und Kommentaren im Netz beziehen.
Ausruhen gilt nicht
Vieles von dem, was wir heute als PR-Arbeit verstehen, wird im Grunde nur um eine Facette erweitert. Das heißt aber nicht, dass wir uns zurücklehnen sollten. Wir müssen uns aktiv mit den Veränderungen auseinandersetzen. Wir müssen in der Lage sein, unsere Kunden zu beraten, sonst tun es andere. Wir werden uns neu orientieren müssen und vielleicht bisher vernachlässigte Kanäle wie Foren oder Bewertungsportale in den Fokus rücken. Auch wenn das eher nach Community Management klingt, ist es ein valides Betätigungsfeld für alle, für die PR schon immer mehr war als reine Pressearbeit.